-diy- Segelboot aus Treibholz...Leinen los und Schiff Ahoi!

Ich liebe es am Gewässer spazieren zu gehen. Bäche, Flüsse, Seen, egal was. Hauptsache es plätschert und rauscht.
Mein Favorit ist das Meer. Der Salzgeschmack im Mund, der Möwengeschrei. Das niemals endende Rauschen der Wellen, still oder stürmisch und kraftvoll. Die unendliche Weite, das Sonnenglitzern auf der Wasseroberfläche, die Sonnenuntergänge.

Ich könnte noch ewig weitermachen, aber um das Meer geht es bedauerlicherweise im Hier und Jetzt nicht. Einigen wir uns darauf, dass das Meer mich besonders anspricht. Wie abgestumpft wäre ich, um nicht wenigstens ein bisschen die Magie des Meeres in meinen Gliedern zu spüren?

Zu meinem Leidwesen, gibt es in Österreich kein Meer. Soweit sind meine geographischen Kenntnisse bewandert genug, um das mit 100 prozentiger Sicherheit behaupten zu können. Was wir aber definitiv haben, ist der Bodensee. Der wunderbare schöne Bodensee. Zumindest einen Teil davon.
Er bringt uns jede Menge Urlaubsflair nach Hause. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Bei der ein oder anderen Gelegenheit muss einfach ein Stück naturgeschliffenes Treibholz mit. Sehr zur Belustigung meines Mannes. Oder ist es eher Missfallen? Ich vermag es in dem Moment, beladen wie ein Packesel, nur schwer beurteilen.
Ich würde gerne behaupten, es wären meine urzeitlichen weiblichen Sammlerinnen-Instinkte die mich zum Feuerholz horten zwingen. Aber bleiben wir in der Realität. Dieser Schatz dient mir nur zur Befriedigung meiner eigenen egoistischen Bastelfantasien. Abgesehen davon, dass ich dieses typische wissenschaftliche Jäger und Sammlerinnen Rollenverhalten sowieso nicht glaube.

Bei einem dieser Spaziergängen hielt ich ein Exemplar in meinen Händen, welches grob einem Bootsrumpf ähnelte. Ein klarer Fall von Segelbootkandidat. Oder auch Schiffchen, wie ich es liebend gerne bezeichne.

Ein Treibholzschiffchen zu bauen ist im Prinzip einfach.

Folgerichtig brauchst du zuallererst Treibholz. Wobei du dich natürlich nicht gleich zum Meeresstrand oder Bodensee auf Treibholzjagd machen musst. Treibholz oder Schwemmholz findest du auch an Flüssen oder kleineren Gewässern. Darum immer die Augen offenhalten.

Du benötigst also einen Rumpf und ein längeres Stückchen für den Mast. Schau was zusammen gut harmoniert.
Bohre ein Loch in den Rumpf und stecke das dünnere längere Stückchen hinein. Die halbe Miete konntest du damit schon bewältigen.
Vielleicht musst du noch Mast und Rumpf mit Holzleim oder Heißklebepistole verkleben. Bei mir saß der Mast auch ohne Kleben bombenfest.

Jetzt kannst du dir die Segel zurechtschneiden. Ich benutze dafür einen Baumwollstoff. Da mein Stoff ein wenig dünn war, hatte ich ihn doppelt gelegt und zusätzlich mit Vlieseline verstärkt. So waren meine Segel schön steif. Aber das ist eine reine Geschmackssache.
Ein Tipp von mir. Zeichne dir vorher die Segel auf einem Blatt Papier vor. Schneide sie aus und halte sie an deinen Mast. Dadurch kannst du die Größe und Form der Segel gut einschätzen.

Die Segel befestigst du mittels Kordel und kleinen Ringschrauben. Drei Ringschrauben pro Segel. Zwei Schrauben kommen an den Mast und eine am Rumpfende. Oder Bug und Heck, wenn man es klugscheißerisch ausdrücken möchte. Die Kordel ziehst du dabei entweder direkt durch den Stoff oder machst vorher Ösen. Genauso gut können die Segel aber auch einfacherweise an das Holzgerüst geklebt werden.

Danach bist du auch schon beim spaßigen Teil. Dein kleines Schiffchen ist bereit zum Dekorieren und Verzieren. Mache dein Einzelstück noch persönlicher, indem du es mit Wimpel, Muscheln, Perlen oder kleinen bunten Steinchen verschönerst.

Habe Spaß und bastele dir doch auch ein Schiffchen. Ich zumindest habe mir gleich eine Flotte gemacht.