-diy- Holzstäbchen Wandbild

Es gab einmal eine Mama, für sie waren die Sommerferien ihres Sohnes ein Drama.
Der Zauber der Drei hatte ihn ganz fest im Griff. Das Trio hieß „Fernseher, Tablet und Switch“.
Die Mama wollte durchbrechen diesen teuflischen Kreis und schleppte spontan vom Shopping eine Tüte voll planlosen und unüberlegten Spaß.
Der Sohn sollte basteln mit bunten Holzstäbchen. Er konnte sie kleben, bemalen, verzieren und am Ende kleine wunderbare, ideenreiche Kunstwerke präsentieren.
Sie sollten ihn fördern, den kindlichen fantasievollen Verstand. Den Künstler herauskitzeln, einen kleinen „Creator of Art“.

So dachte zumindest die Mama in diesem Moment und hielt im gesteigerten Wahn an dem Plan fest bis zum bitteren End.

Wie dem auch sei, die Geschichte nahm ihren Lauf und der Sohnemann war bereit und schenkte der Mama ein paar Sekunden seiner kostbaren Medienzeit.
Er hörte sich ihre wunderlichen Fantasiegespinste an, sah darin aber keinen Gewinn und nur weiteren Blödsinn.
Dann tätschelte er sanft Mamas runzlige Hand und sagte entspannt aber deutlich und laut: „ Ach Mama, lege das bitte ins Fach. Ich habe jetzt Frei. Lass doch den Unsinn und solch Allerlei“. Damit entschwand sogleich ihr Sonnenschein und ließ die klagende Mama ganz allein.

Oje! Da hat sie sich wohl arg verschätzt. Die Macht des Fernsehen - Tablet - Switch Gespanns hat sie bis jetzt stark unterschätzt.

Doch halt, alleine war sie nicht. Sie hatte noch einhundert Stäbchen hier. Was macht sie nur mit diesem Zeug? Behält sie es, schmeißt sie es fort? Holt sie zurück ihren undankbaren aber doch liebenswürdigen Sohn? Zwingt ihm zu kreativen Bastel-froh(schwach)sinn?
Nein, ihn zum Zwingen ist nicht drin. Die Konsequenz des Schmollens und des Grollens ist nicht ganz gering.

Die Mama akzeptierte das schwere, traurige Los. Statt weiter zu jammern, schimpfen und klagen, nahm sie ein Stück Holz, das hatte sie ohne falsches Gelaber tatsächlich auf Lager.
Nicht um den Sohn damit streng zu bestrafen. Wo denkt ihr den hin, das kommt gar nicht in Frage. So etwas machen nur Menschen mit einem begrenzten Gehirn oder gar einem komplett leeren Schirm.

Sie klebte die Stäbchen mir ruhiger Hand fix auf das Brettchen, Stunde um Stunde, tagein und tagaus. Die Sonne ging unter und stieg munter hinauf. Das ursprüngliche 100 reichte bei weitem nicht mehr aus. Drei weitere 100 wurden schnellstens daraus.

Sie hatte gefallen am belanglosen Spaß. Stäbchen für Stäbchen verflog ihre Wut. Der Ärger verzogen, ganz einfach verpufft.

Das Werk ist nun fertig, es hängt an der Wand. Was jetzt noch kommt ist nicht weiter bekannt. Vielleicht bleibt`s dran, vielleicht kommt`s ab.

Nur eines sei euch am Schluss noch gesagt, einen anderen Unfug hat die Mama schon mit Bestimmtheit geplant.